Entscheidungen der Familienmitglieder von Bess

Bess’ Mutter

Die Mutter von Bess legt sehr viel Wert auf die Gepflogenheiten der Gemeinde und achtet darauf dass der Ruf ihrer Familie keinen Schaden nimmt. Dementsprechend verhält sie sich auch gegenüber Bess. Untypisch für eine Mutter steht sie Bess in deren schweren Situation nicht zur Seite. Sie redet ihr ins Gewissen und verlangt Stärke, anstatt sie emotional zu unterstützen. Der Zuschauer erhält so den Eindruck, dass Bess ihr eine Last ist, mit der sie nicht umzugehen weiss und für die sie sich vor der Gemeinde schämt.

Ihre Unterstützung fehlt auch nachdem Bess vom Ältestenrat ausgestoßen wurde. Sie verteidigt Bess nicht, sondern spricht ebenfalls nicht mehr mit ihr, versperrt ihr den Weg ins Haus als sie vor Kindern flüchtet, die sie beschimpfen und mit Steinen bewerfen. Als Betrachter der Szene fällt auf, dass die Mutter zwar darunter leidet Bess auszusperren, trotzdem entscheidet sie sich dazu (vgl.: 02:04:30-02:05:20).
Ihr Glaube an die Regeln und Vorschriften der Gemeinde haben bis zum Todeskampf von Bess einen höheren Rang als ihr eigenes Kind. Erst als Bess schwerverletzt im Krankenhaus eingeliefert wird widersetzt sie sich dem Entschluss des Ältestenrates und spricht ein letztes Mal mit ihr (vgl.: 02:14:00-02:14:50).

Bess’ Großvater

Der Großvater von Bess ist ein Mitglied des Ältestenrats. Er hat also die Möglichkeit über Entscheidungen die die Gemeinde betreffen mitzubestimmen. Während er anfangs noch von diesem Recht Gebrauch macht, um den Ältestenrat in Bezug auf Bess’ Verhalten zu beschwichtigen, hält er sich später sehr zurück. Er entscheidet sich nicht weiter zu intervenieren auch nicht, als der Ältestenrat Bess verstößt.

Als Bess verstirbt steht fest, dass für sie keine standesgemäße Beisetzung durch die Gemeinde stattfinden wird. Doch nicht der Großvater spricht sich dagegen aus, sondern Dodo und Jan, die sich für Bess eine würdevolle Bestattung wünschen. Der Großvater bleibt auch in dieser Situation still und erhebt nicht einmal das Wort als Bess als Sünderin der Hölle übergeben werden soll (vgl.: 02:23:00-02:23:30). Ebenso wie die Mutter folgt er streng den Regeln der Gemeinde, die ihm mehr bedeuten als sein Enkelkind.