Dr. Richardsons Entscheidungen

Dr. Richardson ist kein Mitglied der Dorfgemeinde der Bess angehört. Er ist Arzt in dem Krankenhaus, in welches Jan eingeliefert wurde. Während der Behandlung von Jan nimmt er sich Bess ebenfalls an.

Behandlungsmethoden:

Anders als Bess’ vorheriger Arzt entscheidet sich Dr. Richardson ihr keine Psychopharmaka zu verabreichen, um sie damit ruhig zu stellen. Er bevorzugt es mit ihr zu reden. Auf diese Weise versucht er ihre Probleme gemeinsam mit ihr aufzuarbeiten (vgl.: 01:05:20-01:07:15).

Bess’ ‚unmoralisches‘ Angebot:

Durch sein verständnisvolles Verhalten vertraut Bess Dr. Richardson und wählt ihn als ihren ersten Geschlechtspartner. Während eines Überreschungsbesuchs in Dr. Richardsons Wohnung entkleidet sie sich vollständig und bietet sich ihm an. Im Laufe des Films sieht man, dass Bess dem Arzt viel bedeutet. Er hat neben seiner beruflichen Verantwortung ihr gegenüber Liebesgefühle für sie entwickelt und anstatt diese Situation auszunutzen, lehnt er das Sex-Angebot ab und geht nicht darauf ein (vgl.: 01:22:00-01:24:30).

Ein Versuch zu helfen/Geständnis:

Bess sucht sich andere Sexpartner und zerstört sich damit Stück für Stück. Dr. Richardson bemerkt ihre Verwandlung und möchte helfen, bzw. sie von diesem Weg abbringen. Im Zuge des Gesprächs konfrontiert der Doktor sie direkt mit ihrem selbstzerstörerischen Verhalten. Auf Bess hat das allerdings keine Wirkung. Ihr Glaube daran Jan auf diese Art zu retten ist stärker als die Sorge um ihr eigenes Leben. Im Moment der Verzweiflung an Bess’ Sturheit gesteht er ihr seine Liebe und hofft damit zu erklären weshalb ihm ihr Schicksal so wichtig ist (vgl.: 01:46:00-01:50:00).

Erwirkung der Einweisung von Bess:

Jans Zustand verschlechtert sich zunehmend und sein Einfluss auf Bess hat immer offensichtlicher negative Auswirkungen. Außerdem schlagen alle Versuche Bess zur Vernunft zu bringen fehl. Dr. Richardson kommt zu dem Entschluss Bess nur helfen zu können wenn er sie aus Jans Einflussbereich fernhält. Er entscheidet sich dazu sie in die Obhut einer Psychiatrie zu geben. Dafür braucht er jedoch die Zustimmung von Jan. Als dieser zwischenzeitlich im Medikamentenrausch einen der seltenen hellen Momente hat redet der Doktor ihm ins Gewissen. Jan versteht, dass er die Schuld am Verhalten und seelischen Zustand von Bess trägt und er sie am besten nicht mehr sehen sollte. Jan unterschreibt (vgl.: 01:53:00-01:56:43).

Vor dem Untersuchungsausschuss:

Nach dem Tod von Bess muss Dr. Richardson vor einen Untersuchungsausschuss treten. In seinem Bericht schrieb er über die Gründe für Bess Tod sie sei „[…] labile, unreife Persönlichkeit, die aufgrund der traumatischen Erfahrungen mit der schweren Krankheit ihres Mannes eine abnorme Form von Sexualität entwickelte, die man wissenschaftlich wohl als pervers bezeichnen muss[…]“ (vgl.: 02:18:00-02:20:00). Vor dem Richter entscheidet er sich seine Äußerung umzuformulieren. Der Grund für ihren Tod sei, dass sie gut war. Mit dieser Aussage setzt er seine Glaubwürdigkeit als Arzt aufs Spiel. Dieses Risiko geht er ein um Bess Gutmütigkeit und Liebe zu verteidigen.
DrRichardson aendert seine Aussage(vgl.: 02:19:30)