Bess’ Entscheidungen

Die Hochzeit:

Der Film beginnt damit, dass Bess beim Ältestenrat des Dorfes die Erlaubnis erbittet Jan, einem Fremden, heiraten zu dürfen. Mit dieser Entscheidung stellt sich Bess den Traditionen des tief religiösen Dorfes entgegen. Leute von Außerhalb sind nicht gern gesehen und somit büßt sie mit der Heirat ein Stück Zugehörigkeit zur Gemeinde ein, da diese die Menschen von Außerhalb etwas mit Argwohn beobachten. Bess ist jedoch mit Jan sehr glücklich und er sorgt sich sehr liebevoll um sie.
Jans Arbeitsaufenthalte auf der Bohrinsel unterbrechen jedoch ihr gemeinsames Glück. Bess leidet darunter und sie betet zu Gott, dass er ihn früher zu ihr zurückkommen lassen soll (vgl.: 00:46:10-00:47:43). Als Jan auf der Bohrinsel einen folgenschweren Unfall erleidet wird dieser Wunsch auf unvorhersehbare Weise erfüllt. Jan ist von Kopf ab querschnittsgelähmt zu ihr zurückgekehrt. Bess macht sich große Vorwürfe. Sie fühlt sich aufgrund ihrer Gebete verantwortlich für den Unfall (vgl.: 00:56:04-00:57:40).
Bess betet(vgl.: 00:19:21)

Jans Bitte:

Als Jan sie bittet mit anderen Männern zu schlafen und ihm davon zu berichten, gerät Bess in eine Zwickmühle. Sie kann nicht verstehen, wie Jan sich so etwas von ihr wünschen kann. Sie liebt ihn auch mit seiner Behinderung. Die Hauptsache für sie ist, dass sie bei ihrem Jan sein kann. Allerdings scheint dies nicht auszureichen, damit es Jan besser geht.
Aus ihren Schuldgefühlen und ihrer bedingungslosen Liebe zu ihm entscheidet sie sich schließlich ihm diesen Gefallen zu tun, in dem Glauben Jan somit retten zu können. Diese Entscheidung verlangt Bess sehr viel ab. Einer ihrer ersten Versuche sich einem anderen Mann anzunähern endet damit, dass sie sich übergeben muss. Sie befriedigt einen älteren Mann in einem Linienbus und empfindet dabei sehr viel Ekel (vgl.: 01:28:50-02:31:45). Trotzdem entscheidet sie sich dafür sich weiteren Männern anzubieten, in der Hoffnung, dass Jan wieder gesund wird.
Bess bietet ihren Koerper an(vgl.: 01:23:35)

Der Bann der Gemeinde:

Mit ihrem unchristlichen Verhalten zieht Bess die Aufmerksamkeit der Gemeinde und vor allem die des Ältestenrates auf sich. Ihre Mutter warnt sie nachdrücklich vor einem Ausschluss aus der Gemeinde, was bedeutet, dass niemand, selbst ihre Mutter nicht mit ihr reden darf, sie dem Spot und der Häme der Gemeinde ausgesetzt ist und Bess die Kirche nicht mehr betreten darf. Trotz dieser Warnung entscheidet sich Bess sich weiterhin fremden Männer für Sex zur Verfügung zu stellen, denn ihr Glaube auf diese Weise Jan zu retten ist unerschütterlich. Sie hält so stark daran fest, dass sie sich sogar auf das Schiff eines berüchtigten und brutalen Kapitäns bringen lässt. Als dieser sie attackiert flüchtet Bess. Geschockt vom Erlebten, betritt sie mit zerwühlten Haaren und in freizügiger Kleidung die Kirche und erhebt das Wort. Keine Frau darf in dieser Kirche sprechen. Als Folge wird sie aus der Gemeinde ausgeschlossen (vgl.: 02:00:35-02:01:47).
Bess spricht in der Kirche(vgl.: 02:01:02)

Ein zweiter Besuch auf dem Schiff:

Die wohl verzweifelste und schwerwiegendste Entscheidung für ihr Leben trifft Bess, als es Jan selbst nach ihrem Ausstoß nicht besser geht und er sogar einen Rückschlag erleidet. Sie lässt sich ein zweites Mal auf das Schiff des Kapitäns bringen, der sie zuvor mit einem Messer angegriffen hat (vgl.: 02:09:00-02:10:33). Dieses Mal flüchtet sie nicht, sondern gibt sich ihm hin. Er verletzt Bess so stark, dass sie daran verstirbt (vgl.: 02:15:00-02:16:10).
Bess stirbt(vgl.: 2:12:39)

Vergebung:

Obwohl Bess allen Grund hätte ihrer Mutter und ihrem Großvater böse zu sein nimmt sie im letzten Gespräch mit ihrer Mutter alle Schuld auf sich. Und als sie, im Sterben liegend, ihre Mutter bittet dem Großvater auszurichten, dass sie ihn lieb hat, kann man das als jesugleiches Vergeben aller Sünden werten (vgl.: 02:14:00-02:14:50).
Aufgrund ihrer Schuldgefühle und ihren Befürchtungen noch nicht genug gegeben und getan zu haben, damit es Jan besser geht hat Bess entschieden sich für ihn zu opfern, da sie keine andere Möglichkeit mehr sah um ihn zu retten.